Auszüge vom historischen Rückblick durch den Journalisten Herbert Fostel – anlässlich beim Sommerfest der AKK-Fastnachtsvereine in der Reduit

 

Auf Initiative vom heimatverbundenen KCK-Vizepräsidenten Werner Böttner findet erstmals ein gemeinsames geselliges Treffen der AKK-Fastnachtsvereine in der historischen Reduit – die Residenz der Kasteler Jocus-Garde statt. Kastel und Kostheim waren schon immer von der Mainzer Lebensart geprägt.

Auch seit der offiziellen Zugehörigkeit zur hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden hat sich an diesem besonderen Lebensgefühl nicht viel geändert.

In einem Bereich des kulturellen Lebens wird das auch heute Jahr für Jahr deutlich. In der Fastnacht sind die Kasseler und Kostemer mehr denn je Meenzer – verbrieft durch den unvergessenen KCK-Präsidenten Rolf Braun:“ Rechts des Rheins ist auch noch Mainz!“ -. Auch manifestiert am KCK-Denkmal im Mainzer Stadtpark. Was die rechtsrheinischen Brauchtumshüter nicht davon abhält beim Wiesbadener DACHO-Umzug närrisch teilzunehmen. Der durch die US-Besatzungs-Behörde genehmigte Fastnachtsumzug in der Nachkriegszeit fand an einem „Rosenmontag“ in Wiesbaden statt. Die närrisch loyalen Wiesbadener wechselten ihren DACHO-Umzug danach auf den Fastnacht-Sonntag. Damit gab es wieder „Freie Fahrt dem Frohsinn“ für den Traditionellen Rosenmontags-Umzug in Mainz. In der Wiedergeburt der Fastnacht nach dem 2. Weltkrieg wurde zum Lachen nie der Mut verloren, dank engagierter Mitstreiter auch in der hiesigen Region für das einzigartige Bürgerfest. Dazu gehörte auch der geniale vielseitig orientierte Karnevalist und Heimatforscher Fritz Diehl. Als feste Säule der Kasseler Fastnacht ist der „Katholische Männerverein 1866“ mit seiner Kooperative „Casino zum Frohsinn“ zu benennen. Wie der unvergessene Präsident Hans Bertram leitet auch sein Nachfolger und Sohn Claus-Toni mit viel sozialem Engagement den traditionsreichen KMV.

1888 kamen die Mitglieder des Kasteler Sparvereins „Handfett“ im Frankfurter Hof auf die Idee einer Garde-Gründung, die aus einem Jux geboren, den Namen Jocus-Garde gab. 1889 kam es zur offiziellen Garde-Gründung. In der Nachkriegskampagne 1948 hieß auf Sondergenehmigung der US-Militärbehörde die Garde Carnevalverein Kasteler Jocus-Garde 1889.

Anfang des 20. Jahrhunderts blühte auch die urige und spontane Wirtschafts-Fassenacht locker und witzig mit viel „Halbmäsjer“ gefeiert. Daraus entstand auch der „Kostheimer Carneval Verein 1923“ durch die Stammtischrunde der Alzey-Brüder.

1947 wurde durch Jahrgänge 1925 bis 1930 der „Atlanta Club Kastel“ gegründet. 1953 wurde die Umwandlung des ACK in den „Karneval Club Kastel“ beschlossen. Der unvergessene KCK-Verseschmied und Liederdichter Jürgen Müller schrieb auch eine besinnliche Hymne auf das Funzellicht für die Sitzungen der „Kasteler Jocus-Garde“ – seine Mutter Maja war die engagierte Gründerin der einstigen famosen Kasteler Kreiselspatzen.

Auch in den Nachkriegsjahren konnten die Moritatensänger von den legendären „Bettschoner“ begeistern. Dies galt auch für das Großmutter-Schnorren mit der Jocus-Garde und der „Kostheimer Roten Husaren“ zeigen als Eskorten närrische Präsenz rechts und d links des Rheins. Die Kasteler närrische Brauchtumspflege vom

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Ursprung bis zur Gegenwart wird von dem Fastnachtskabinett der „Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel“ anschaulich dokumentiert. Für Kostheim ist das Heimat-Museum zuständig.

Erstmals fand 1950 durch die in amerikanischer Besatzungszone liegende Mainzer Vororte: Kastel, Kostheim, Amöneburg, Gustavsburg, Bischofsheim und Ginsheim eine Gemeinschaftssitzung der Karnevalisten im kurfürstlichen Schloss zu Mainz, die französische Zone war, statt. Unter der Bezeichnung „Die goldenen 6“ – Mit dem Bekenntnis zur Meenzer Fassenacht! – Sitzungspräsident war Toni Vogt vom Kostheimer Carneval-Verein. Der heimatverbundene KCV kann in diesem Jahr unter Präsident Thomas Gill, sein stolzes 100-jähriges Jubiläum aufweisen. Einfallsreicher Protokoller bei der Gemeindschaftssitzung war der Atlanta-Club-Präsident-Präsident Rolf Braun.

Der KCK fasste 1955 den Entschluss, die närrischen Veranstaltungen, mit Ausnahme der einzigartigen Nachthemdensitzungen, gemeinsam mit dem Bruderverein, der Kasteler Jocus-Garde durchzuführen. In Form einer „närrischen Achse“. Die aber nur in einer erfolgreichen Kampagne zusammen stattfand.

Nach mehr als 20 Jahren wurde in der Nachkriegszeit von der Jocus-Garde, unter dem verdienstvollen August Feldmann, die Kasseler Kerb ins Leben gerufen. Dazu gab es einen Juxplatz am Rheinufer. Im Mittelpunkt des stimmungsvollen Geschehens stand ein Großzelt im Reduithof. Drei Tage wurde mit viel Musik-Gaudi und noch mehr Prost gefeiert. Wie das Kasseler Rasselfest, bei dem die KJG mit einem Großaufgebot auch vor Ort war, sind aus vielen Gründen, auch die „Kerbe-Tage“ nicht mehr zeitgemäß. Als exzellenter AKK-Botschafter brilliert die Jocus-Garde im Gardeheim im Gardeheim der Reduit mit ihrem „Närrischen Staats-Empfang“. Dazu sind jeweils die beiden Oberbürgermeister aus Mainz und Wiesbaden präsent.

Solidarisch wird jeweils im Januar die gebührende Flaggenhissung der Kasteler Fastnachts-Korporationen vorgenommen. Anschließend lädt der KCK im Rolf-Braun-Haus zum „Meenzer Frühstück“ ein.

In neuer Form, auf Initiative vom Generalfeldmarschall und Kasteler Vereinsring-Vorsitzemden Josef Kübler, wird die närrische Mobilmachung und Erstürmung der hiesigen Ortsverwaltung spektakulär mit einem respektvollen Miteinander, mit viel Spaß an der Freud durch die AKK-Fastnachtsvereine siegreich vollzogen. Danach nehmen die Brauchtumshüter, geschlossen am top-organisierten AKK-Umzug mit Zugmarschall Ralf Kues, durch das jubilierende Kastel und Kostheim teil.

Summa summarum:

Die Fastnacht in AKK ist ein Aktivposten der Meenzer Fassenacht mit ihren zahlreichen Korporationen, den Kostheimer Gesangvereinen und der Pfarreisitzung.

Deshalb „Miteinander – Füreinander“ zum Meenzer Aufruf: „ Werft die Kappe durchenanner.

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