Mit »Elsenfeld Helau« hat Moderatorin Tanja Knieriem am Freitag im Pfarrheim den zehnten Kappenabend der Karnevalsfreunde Elsenfeld (KFE) eingeleitet, zu dem als Überraschungsgäste eine Delegation aus der Faschingshochburg Mainz gekommen war: die Jocus-Garde mit Generalstabschef und Generalfeldmarschall.
Die KFE-Kappenabende sind stets geprägt von viel Musik, unterbrochen von Schauelementen und Büttenreden. Im zehnten Jahr ihres Bestehens konnten die Karnevalsfreunde auch dieses Jahr mit einer bestens gelaunten Moderatorin und tollen Showelementen, Tanz und Büttenreden punkten. Als erster Schauteil gaben die »Jakob Sister« in Gestalt der KFE-Gruppe »Operation, Big Sensation« ihre Visitenkarte mit (Ballon)Hund ab.
Ihnen folgte unter der Kategorie Tanz und Schau eine Meisterleistung des Ausdruckstanzes der Gruppe X-Press des TVE. Die acht Damen zeigten Formationstanz in Perfektion. Karnevalistische Schau - getanzt nach bekannten Playback-Melodien - präsentierte die Gruppe »KFE Vorstand und sein Elferrat«. Wobei der Begriff Elferrat nicht ganz wörtlich zu nehmen war. Auf jeden Fall eine Truppe verschiedener Altersstufen, die Karneval, Stimmung und gute Laune in Reinnatur boten. Dabei waren auch die Kleinsten mit ihrer »Mama« nach Melodien der »Glücksbärchen« ein absoluter »Hit«.
Eine besondere Tanzschau bot das Männerballett. Ihr »Banküberfall« mit Gefängnisausbruch war einer der Höhepunkte des Abends. Walt Disneys Panzerknacker AG hätte sicherlich noch einiges von den Elsenfelder Herren abschauen können. Concita Wurst alias Thomas Becker entpuppte sich in der Bütt als Bio-Freak und Klimaschützer: »Ich kaff jetzt alles Second Hand.« Sein Resümee über »artgerechte Haltung« oder »Greta Grünkern« trafen den heutigen Zeitgeist mit »unserem Klima geht's schlecht« voll ins Schwarze. Sein Schlusslied »Ein bisschen Frieden« mit Handytaschenlampenleuchten machten selbst den ausgelassensten Karnevalisten für Momente nachdenklich.
Es kommt oft anders als man denkt. Besonders, wenn man eine Dame zum Drink einladen will, sinnierte in der zweiten Büttenrede des Abends die »doofe Nuss« Eckhard Bein. Seine »Uffstiggismöglichkeiten im Himmel« servierte er als herrlichsten Kokolores, genauso wie Trainingsmöglichkeiten auf dem Laufband des Supermarkts. Das »Duo Liebler« lockte mit musikalischer Klasse und Vielfalt immer wieder die Narrenschar auf die Tanzfläche.
Für die große Überraschung beim Kappenabend sorgte die Abordnung der Jocus Garde 1889 Mainz-Kastel. Private und berufliche Verbindungen zwischen Vorstandsmitgliedern machten dies möglich. Und es war nicht nur eine normale, sondern mit höchsten Ämtern bestückte Delegation: So war der Delegationsführer kein Geringerer als Generalfeldmarschall Sepp Kübler in Begleitung von Generalstabschef und Gardekommandeur Ralf Kues, Generalleutnant und Vizepräsident Carsten Moravek, Sitzungspräsident Guido Froitzheim und weiteren Vertretern.
Die Jocus Garde ist die größte und älteste rechtsrheinische Garde. Sie hat etwa 800 Mitglieder und davon sind ständig 250 Uniformierte in der Öffentlichkeit. Dabei sind auch zwei Musikzüge. Ihre Uniform ist historisch angelehnt an die Uniform spanischer Söldner aus dem 30-jährigen Krieg. Diese waren von 1621 bis 1631 in Mainz stationiert. Zur korrekten Uniform gehören auch weiße Handschuhe für alle Gardemitglieder. An diesem Abend in Elsenfeld durften sie, egal ob beim Foto oder beim Ordensaustausch, nicht fehlen.
(Quelle Main-Echo)